7.3 Kotlina Raciborska (Karten: B1, B4, B7, C5-10)

Diese Mesoregion liegt in Polen und gehört politisch zu den Wojewodschaften Œl¹skie und Opolskie.

Die Länge des Flussabschnitts beträgt 87 km. Der natürliche Überflutungsraum ist meist 4 km breit, örtlich verbreitert er sich auf bis zu 6 km oder verengt sich auf 3 km. Stromabwärts von KoŸle befinden sich vier Wehranlagen. Auf den beidseitig eingedeichten Abschnitten liegt die Breite der rezenten Aue unter 500 m. Die rezente Aue nimmt noch fast die Hälfte des natürlichen Überflutungsraums ein. Das Flussbett ist festgelegt, fluviale Dynamik findet nur noch begrenzt im Flussbett statt. In der Aue laufen ausschließlich Ablagerungsprozesse ab. Altgewässer kommen vor allem im nördlichen und mittleren Teil der Region vor, überwiegend Altwasser in verschiedenen Entwicklungsstadien. In der Region existiert ein Hochwasserpolder, drei weitere sind geplant und bei Buków befindet sich einer im Bau.

Ein Teil des natürlichen Überflutungsraums in dieser Mesoregion wird als Landschaftsschutzpark (PK Cysterskie Kompozycje Rud Wielkich) geschützt. In den Städten Raciborz (km 50) und KoŸle (km 95) und in ihrer Umgebung ist der natürliche Überflutungsraum stark bebaut. Im nördlichen und südlichen Teil der Region befinden sich zahlreiche Kiesgruben und Fischteiche. Der gesamte natürliche Überflutungsraum ist von landwirtschaftlicher Nutzung geprägt.

Waldkomplexe mit unterschiedlichen Formen der Assoziation Galio-Carpinetum (überwiegend mesophile Laubwälder - 04) befinden sich vor allem im nördlichen Teil des Gebietes. Kleinräumig treten Übergangsformen zwischen Hartholzauenwäldern und mesophilen Laubwäldern (03) auf. In vielen dieser Wälder kommen Schneeglöckchen und Hohler Lerchensporn vor. In der rezenten Aue in der Umgebung von Krapkowice sind Weich- (01) und Hartholzauenwälder (02) fragmentarisch erhalten. Artenreiche Nass- und Feuchtwiesen (09) der Verbände Calthion und Molinion wachsen hauptsächlich im nördlichen Teil auf den Standorten verlandeter Altwasser oder am Rande des natürlichen Überflutungsraumes. Röhrichte (07) kommen an natürlichen Standorten der Aue sowie an sekundären Standorten im Litoral von Teichen vor. Südlich von Krapkowice (km 125) befindet sich ein größerer Komplex dieses Biotoptyps in Sukzession, er entwickelt sich vom Verband Magnocaricion (07) zur Assoziation Salicetum pentandro-cinereae. Die Wassernuss wächst hier nur auf sekundären Standorten in Teichen.

Im südlichen Teil zwischen Olza-Mündung (km 27,7) und KoŸle gibt es keine Flussbauwerke, die die Fischwanderung erschweren. Regelmäßig kommen hier die Nase und die Barbe vor. Der Aland ist in der gesamten Region verbreitet. Der Schlammpeitzger ist an sekundäre Biotope gebunden und erst stromabwärts von Zdzieszowice (km 108) auch in Altwassern zu finden.

Das Odertal in Kotlina Raciborska ist bezogen auf die natürlichen Auenstandorte arm an Indikator-Vogelarten. In größeren Waldkomplexen lebt der Mittelspecht, auf den Nass- und Feuchtwiesen die Uferschnepfe. Die Indikatorarten Flussregenpfeifer, Flussseeschwalbe, Rotschenkel, Bekassine und Rohrdommel brüten nur an sekundären Standorten.

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