7.2 Ostravská Pánev (Karten: B1, B4, B7, C3-4)

Das Gebiet liegt vorwiegend in der Tschechischen Republik (Bezirk - Ostravský kraj), nur ein kleiner Teil erstreckt sich auf polnisches Staatsgebiet (Wojewodschaft Œl¹skie).

Die Flusslänge beträgt ca. 24 km. Der natürliche Überflutungsraum westlich der Oder ist bedeutend schmäler als östlich der Oder. Seine Breite beträgt im städtischen Bereich von Ostrava ca. 2 km. Nördlich von Ostrava breitet sich der natürliche Überflutungsraum in östliche Richtung aus und verbindet sich mit der Aue des Olše/Olza-Flusses. Mit Ausnahme der letzten Kilometer in der tschechisch-polnischen Grenzstrecke ist das Flussbett der Oder stark ausgebaut und begradigt, mit einigen, für Fische unüberwindbaren Wehren. Nur in dem wenige Kilometer langen Grenzabschnitt sind beidseitig keine Hochwasserdeiche bis zur Olše-Mündung vorhanden. Die Fläche der rezenten Aue umfasst nur 1/4 des natürlichen Überflutungsraumes. Zwischen dem Grenzübergang Bohumín/Cha³upki und der Olše-Mündung fließt die Oder noch in ihrem natürlichen, mäanderreichen Flussbett. Trotz weitgehender Flussbettfestlegung finden sich zahlreiche Kiesbänke als Zeichen flussmorphologischer Dynamik. Bei dem Hochwasser im Juli 1997 kam es sogar zu einem natürlichen Mäanderdurchbruch. Allmählich bildet sich hier ein natürlicher Altarm.

Der natürliche Überflutungsraum ist dicht bebaut, Siedlungen und Industrieanlagen mit Absetzbecken (Schlammfelder) liegen in der Altaue. Der Bereich der mäandrierenden Strecke ist beidseitig landwirtschaftlich stark genutzt.

Weichholzauengesellschaften (01) kommen als Uferbewuchs im gesamten Oderabschnitt vor, gut entwickelt sind sie jedoch nur in der Grenzstrecke. Nass- und Feuchtwiesen (10) des Verbandes Arrhenatherion sind noch fragmentarisch erhalten. An Fischteiche gebundene Röhrichte (07) wurden teilweise durch neue Bergbau-Abraumhalden oder industrielle Mülldeponien vernichtet. Entlang des gesamten Oderabschnitts findet eine Verjüngung von Pappeln und Weiden statt. Seit dem Hochwasser im Juli 1997 geschieht dies sogar in den städtischen Bereichen. Eine Analyse der differenzierenden Merkmale von Populus nigra und Populus x canadensis hat eindeutig gezeigt, dass es sich um die autochthone Schwarzpappel handelt. Die Grauerle ist bis Bohumín (km 4) verbreitet. Hohler Lerchensporn und Schneeglöckchen kommen nur sporadisch vor. Fot. 10: P. Obrdlik
Oder - Hochwasserschaden bei Bukowa, september 1997

Von den Fischindikatoren ist die Barbe weit verbreitet. Vereinzelt kommt die Nase vor. Der Aland tritt in der Oder stromabwärts der Olše-Mündung auf und dringt gelegentlich nach Süden bis in die Mäanderstrecke vor. Die Population des Schlammpeitzgers in den Altwassern des städtischen Bereichs von Ostrava ist ausgestorben.

Bis auf Nestkolonien des Graureihers und der Milane kommen alle anderen Indikator-Vogelarten vor. Flussregenpfeifer, Flussuferläufer, Uferschwalbe, Eisvogel und Mittelspecht brüten in natürlichen Biotopen, Rohrdommel, Flussseeschwalbe und Wiesenbrüter nur an sekundären Standorten.

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