7.6 Pradolina Glogowska (Karten: B2, B5, B8, C25-28)

Die Mesoregion gehört politisch zu den Wojewodschaften Dolnoœl¹skie und Lubuskie.

Die Flusslänge beträgt ca. 80 km. Die Abgrenzung des natürlichen Überflutungsraumes im östlichen Teil, im Bereich des Urstromtals zwischen Chobienia (km 347) und der Barycz-Mündung (km 378,1), ist schwierig zu definieren und wurde vom Autorenteam festgelegt. Im Bereich der Barycz-Mündung erreicht die Breite des natürlichen Überflutungsraumes bis zu 12 km, stromabwärts verengt sie sich allmählich bis auf 3 km. Die rezente Aue ist durchgängig von Deichen begrenzt, überschreitet an mehreren Stellen aber 1 km Breite. Die Fläche der rezenten Aue umfasst nur knapp 20% des natürlichen Überflutungsraumes. Die Oder ist auf der gesamten Strecke mit Buhnen ausgebaut. Stromaufwärts von G³ogów (km 395) spaltet sich der Fluss in zwei natürliche Arme. In der rezenten Aue der gesamten Strecke kommen zahlreiche Altarme vor, in der Altaue liegen viele Altwasser in allen Entwicklungsstadien. In der Region gibt es einen Polder, ein weiterer Polder ist geplant.

Es gibt keine bestehenden großflächigen Naturschutzgebiete, die Ausweisung von neuen Naturschutzgebieten ist aber geplant. Im linken Teil des natürlichen Überflutungsraumes in der Umgebung von G³ogów hat sich eine Kupferhütte angesiedelt. Der nördliche und mittlere Abschnitt des Tales ist landwirtschaftlich genutzt.

Wertvolle Fragmente der Hartholzauenwälder (02) befinden sich in der rezenten Aue, in der Altaue sind sie als Übergangsformen (03) der Assoziation Galio-Carpinetum ausgebildet. Im südlichen Teil sind auch Weichholzauenwälder (01) erhalten. Im Bereich der Kupferhütte sind Pappeln als Schutzstreifen gepflanzt. Den größten Teil des Vorlandes nehmen Auenwiesen mit kleinräumigen, artenreichen Resten aus dem Verband Cnidion (09) ein. Röhrichte und Großseggengesellschaften (07) sind weit verbreitet, vor allem im Mündungsbereich von Barycz und in Depressionen der ehemaligen Mäander. In zwei Altwassern kommt die Wassernuss vor. Interessante Standorte repräsentieren die Sandpionierfluren (11) im Vorland auf dem rechten Oderufer gegenüber der G³ogower Kupferhütte (km 398). Die Flora der Region ist schwach untersucht, ein häufigeres Vorkommen der verwendeten Indikatorarten ist nicht auszuschließen.

Alle Fischindikatoren sind mit Ausnahme des Schneiders in der Region nachgewiesen. Starke Populationen des Welses befinden sich zwischen G³ogów und Nowa Sól (km 431). Die Zährte laicht im Barycz-Mündungsbereich. Der Schlammpeitzger lebt in Altwassern im westlichen sowie im östlichen Teil des natürlichen Überflutungsraumes.

In den Laubwäldern des natürlichen Überflutungsraumes nisten Mittelspecht, Rotmilan und Schwarzmilan. Belegt sind auch zwei Nestkolonien des Graureihers. Vereinzelt brüten auf den Wiesen an der Barycz-Mündung und in der Umgebung von G³ogów Bekassine, Rotschenkel und Uferschnepfe und in Röhrichten auch die Rohrdommel. Es gibt auch Hinweise auf das Brutvorkommen des Flussuferläufers aus der rezenten Aue bei G³ogów und für den Flussregenpfeifer vereinzelt entlang der gesamten Strecke. Relativ dicht liegen Nestkolonien der Uferschwalbe an natürlichen Standorten.

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